Besser geht instrumentaler Gitarrenrock nicht.
Wer das Phänomen kennt, dass instrumentale Gitarrenalben schnell langweilig werden, weiß die wahre Leistung von Joe Satriani besonders zu würdigen. Denn der 59-Jährige schafft es mit SHOCKWAVE SUPERNOVA zum 15. (!) Mal und erneut mit weit mehr als ein Dutzend neuer Stücke, die Zuhörer von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln. Woran dies liegt? Satriani weiß es selbst nicht so genau, könnte bei einer genaueren Analyse seiner Kompositionen jedoch schnell die Wahrheit herausfinden. Denn egomanisches Skalengedudel sucht man bei ihm ebenso vergeblich wie einen reinen Technik-Showdown oder selbstverliebte Eigendarstellung. Nein, Satriani schreibt richtige Lieder, zwar ohne Gesang, dafür aber mit einer Leadgitarre, die dieses vermeintliche Manko mühelos ausgleicht. Wenn er in ›Crazy Joe‹ seine eigene Experimentierlust aufs Korn nimmt, sich in ›San Francisco Blue‹ vom früheren Hippie-Flair des legendären Stadtteils Haight-Ashbury inspirieren lässt oder in ›If There Is No Heaven‹ sanfte Melancholie in wundervolle Noten wandelt, immer trifft er den richtigen Ton, die richtige Stimmung. Ein Phänomen, das man nicht erklären sondern gehört haben muss. Für SHOCKWAVE SUPERNOVA gilt das gleiche wie für seine 14 Vorgänger: Eine bessere musikalische Untermalung zur behaglichen Lebensbewältigung findet man kaum.