Slayer 2.0
Kerry King hat kein Geheimnis daraus gemacht, dass das Material für seine Soloplatte wohl zum Großteil bei Slayer gelandet wäre, hätte sich die Band nicht – sehr zu seinem Missfallen – aufgelöst (und kurz nach der Ankündigung von Kings Soloplänen überraschend doch wieder zusammengefunden). So wundert es nicht, dass FROM HELL I RISE meist nahtlos an die letzten Slayer-Werke anschließt. Dass mit Paul Bostaph derselbe Drummer an Bord ist, ist sicher auch nicht von Nachteil, um Kings Signature-Sound weiterzuführen. Selbst Sänger Mark Osegueda (Death Angel) klingt bisweilen mehr nach Tom Araya als nach sich selbst. Die dreizehn Tracks gehen gnadenlos nach vorne, klingen modern, fett produziert und sind nicht allzu unterschiedlich. Darin kann man die einzige Schwäche der Scheibe sehen, denn mit zunehmender Spielzeit vermisst man die Abwechslung. Das ändert nichts daran, dass ›Diablo‹, ›Where I Reign‹, ›Idle Hands‹ oder das nur 1:21 Minuten lange ›Everything I Hate About You‹ ultrageile Thrash-Metal-Geschosse sind, die man auch unter dem Slayer-Banner abgefeiert hätte.
8 von 10 Punkten
Kerry King
FROM HELL I RISE
REIGNING PHOENIX/MEMBRAN