VIVA VINTAGE
Es gibt wahrscheinlich exakt zwei Arten von Leuten, die auf Straight Frank-Konzerte gehen: alle, die alt genug sind, um bei diesem kompakten, Eier schaukelnden Classic Rock mit Chris Cornell-Gesang Pipi in den Augen zu kriegen und jene, für die der verschwitzte Mix aus Grunge und 70er-Hardrock „Vintage“ ist, Vorgeschichte, ironisch gebrochen. Straight Frank kümmern solche Differenzen nicht, und so unbeholfen die Ansagen von Sänger/ Gitarrist Tobias Gustavsson auch sind, so präzise rocken sie ›Monster‹ und ›Not Forever‹ auf den Punkt. Da! Dort reckt ein beseelter Metaller die Faust während die Schläppchenmädchen bei ›We All Die Young‹ zum Mitmachen erst noch animiert werden müssen. Wir werden alle sterben! Hey! hey! hey! Klischees, die auf der Zwergbühne des Ponyhof nicht ganz so weltmännisch wirken wie auf Tour mit Alice Cooper und Deep Purple, zugegeben, aber sie erfüllen ihren Zweck. Nach sieben Songs ist Schluss: Arme werden geschwenkt, ›At The End Of The Day‹ wird zum großen Finale gefahren, und der welpenhafte Tobias tollt herum, um Fremde zu umarmen – ein Enthusiasmus, der T-Shirts nass macht.