Die Verschmelzung von Prog, Pop und Jazz zu einem ebenso anspruchsvollen wie attraktiven Ganzen
Seitdem Leslie Mandoki 1975 Flucht aus dem sozialistischen Ungarn gelang, gelang es ihm, die Musiklandschaft in reicher Vielfalt zu gestalten. Neben Pop-Projekten und jazzig Experimentellem hat der talentierte Schlagzeuger und Songschreiber ein Riesenherz für progressiven Rock. In den lässt er immer wieder die zuvor genannten Stile – mal peripher, mal richtig prominent – mit einfließen, wenn er seine vielen berühmten Freunde, äh, zusammentrommelt, um ein weiteres Werk unter dem Soulmates-Banner aufzunehmen. Die durchdacht konstruierten, dennoch erstaunlich locker und frei fließenden Kompositionen von zwei bis 27 Minuten Länge werden hier in selten schöner Einheit von Superstars des Jazz à la Al Di Meola, Randy Brecker, Till Brönner und Bill Evans sowie Giganten des Classic Rock angereichert. Helden wie Ian Anderson (Jethro Tull), Bobby Kimball (Toto), Chris Thompson (Manfred Mann’s Earth Band), Tony Carey (Rainbow) oder Cream-Legende Jack Bruce (mit seinem wohl letzten Beitrag zu einem Album) sind für ihre Fans problemlos herauszuhören, fügen sich aber perfekt in das große Ganze ein. Und das ist – wieder Mal! – ein echtes Erlebnis für Liebhaber anspruchsvoller Klänge.
8 von 10 Punkten
Mandoki Soulmates, UTOPIA FOR REALISTS: HUNGARIAN PICTURES, INSIDE OUT/SONY