Mai 1973: Das zweite und finale Album SUFFICIENTLY BREATHLESS mit Vokalist Rod Evans erscheint
Wo das selbstbenannte Debüt von Captain Beyond 1972 noch hardrockig röhrte, donnerte, krachte, stonerte und auch psychedelisch spacte, zeigte der Nachfolger, SUFFICIENTLY BREATHLESS, ein Jahr später eine Tendenz zum perkussiven Latin-Groove. Nach wie vor stand der ausgezeichnete Vokalist Rod Evans, drei Jahre zuvor angeblich wegen einem zu poppigen Gesangsstil aus der Deep Purple Mark I eliminiert, am Mikrofon. Larry „Rhino“ Reinhardt bediente die Gitarren, Lee Dorman den Bass (beides ehemalige Mitglieder von Iron Butterfly). Lediglich Schlagzeuger Bobby Caldwell, Ex-Johnny-Winter, wanderte zwischen den Alben zur Band von Rick Derringer ab. Für ihn kamen Drummer Marty Rodriguez und Perkussionist Guille Garcia. Zusätzlich reihte sich noch Keyboarder Reese Wynans in das Bandgeflecht ein. Mit tanzaffinem Latin-Flavour geriet das Material von SUFFICIENTLY BREATHLESS um einiges eingängiger.
Sämtliche Zeichen zum kommerziellen Abheben schienen gesetzt. Doch Captain Beyond erfuhren Widerstand aus den eigenen Reihen. Beim 1969 von Phil Walden und Frank Fenter in Macon, Georgia, aus der Taufe gehobenenen Southern-Rock-Plattenlabel Capricorn unter Vertrag, ordneten die CEOs nach dem Durchbruch des Hauptacts The Allman Brothers Band an, Captain Beyond mögen doch bitte in deren stilistische Fußstapfen treten. Künstlerisch ein absolutes Unding. Zumal Labelchef Phil Walden auch als deren Bandmanager fungierte. Hinzu gesellten sich interne Ego- wie Drogenprobleme. Vokalist Rod Evans litt, obwohl sowohl stimmlich als auch optisch eine 1A-Wahl, an starken Selbstzweifeln. So fuhren Captain Beyond trotz diverser Tourneen (u. a. mit Alice Cooper) und heute kultisch verehrter LPs über kurz oder lang gegen die Wand. Das Ende der ersten Phase kam, als der schon mehrere Male kurzfristig ausgestiegene Rod Evans kurz vor Weihnachten 1973 ein Gruppentreffen einberief, um mitzuteilen, dass er nun endgültig raus sei.