Der Black-Sabbath-Gitarrist über den Reiz von Hank Marvin & Co.
THE SHADOWS ›Apache‹ von Tony Iommi
Ich wollte eigentlich Schlagzeug spielen, aber wir wohnten in einem so kleinen Haus, dass es allen Platz beansprucht hätte. Also wandte ich mich der Gitarre zu, die ich liebte. Ich begann, Rock’n’Roll zu hören und alles, was mit Gitarren zu tun hatte. Es gab damals in England gar nicht so viele Instrumental-Gitarrenbands.
Es gab [die Surfpop-Pioniere] The Ventures, aber das waren Amerikaner. The Shadows waren so ziemlich die Einzigen und ich mochte sie sehr – ein Song wie [die 1960er Single] ›Apache‹ war für die damalige Zeit sehr abenteuerlich, elegant, aber stimmungsvoll. Wir hatten nicht das Geld, um Platten zu kaufen.
Wenn ich es doch schaffte, genug für eine zu sparen, musste es eine sein, die ich wirklich mochte. Aber ich saß immer am Radio bei den Top 20 und wartete darauf, dass The Shadows kamen – ›Apache‹ oder ›Wonderful Land‹. Das beflügelte mich derart, dass ich so lernte, Gitarre zu spielen. Und ich war nicht allein: Brian May liebte die Shadows, David Gilmour ebenso. Als ich das erste Mal [Sabbath-Schlagzeuger] Bill Ward traf, spielten wir neben all dem Blues-Zeug auch Shadows-Stücke, und das entwickelte sich dann langsam dazu, dass wir unsere eigenen Songs schrieben.
Ich bin [Shadows-Gitarrist] Hank Marvin mehrmals begegnet, aber das war immer in Eile. Vor zwei oder drei Jahren sollte er vorbeikommen und man bat mich, ihn zu interviewen. Doch seine Tournee wurde abgesagt, also kam er nicht. Das war sehr schade, denn das wäre eine Gelegenheit gewesen, ihm zu sagen, wie sehr er mich inspiriert hat.
Die Inspirationen der Rock-Gitarren-Heros waren auch meine. Es tut gut selbst in dieser meiner Meinung nach besten Dekaden der Rock-Musik aufgewachsen zu sein, mit allen Sinnen dabei gewesen zu sein. Eine tolle voll von inspirierender Musik und Musikern die diese Musik zelebrierten.
The Shadows waren auch meine Inspiration und natürlich spielten wir auch Apache. Das war eine Schülerband. In der 11. Klasse begannen wir mit kleinen Auftritten. Das war 1962 in Ostberlin. Bandname war zunächst andreas-band, dann off hand band. Später mussten wir uns einstufen lassen, also faktisch prädikatisieren. Das war in der DDR üblich, um öffentlich spielen zu können. Wir coverten nur Musik aus dem Westen. Das war eine spannende Zeit, denn live – Musik war überall gefragt.
Auch ich bin in jungen Jahren mit „APACHE-THE SHADOWS“,gross und inspiriert worden. Seit 1958 spiele ich mit Fender, Solos. Hank ist ein Vorbild für alle Gitarristen und überhaupt die „SHADOWS“!