Während Gitarrist Jim Matheos seit Anfang der achtziger Jahre mit Bands wie Fates Warning eine feste Größe in der Musikwelt ist, zog sich sein ehemaliger Sänger John Arch 1987 ins „normale“ Leben zurück. Sein bis dato einziges musikalisches Lebenszeichen war die EP TWIST OF FATE (2003), die er zusammen mit Matheos einspielte. Jetzt haben sich die beiden wieder zusammengetan. Der Name des Projekts lautet schlicht: Arch/Matheos. „John und ich hatten über all die Jahre immer Kontakt“, erzählt Jim. „Wir sind gute Freunde geblieben, haben uns mehrmals im Jahr besucht und sind zusammen auf Konzerte gegangen. Vor zwei Jahren hatte ich ein paar Songs geschrieben und John gefragt, ob er dazu singen möchte. Dass dabei ein ganzes Album entstehen würde, war uns erst spät klar.“
Und John fügt hinzu: „Für mich war das einfach eine Möglichkeit, wieder kreativ zu sein. Dieser Teil des Musikerdaseins hat mir immer am besten gefallen. Auf einmal lief alles so gut, dass wir am Ende beschlossen, das Ganze komplett zu veröffentlichen.
Der Weg zu ihrem Debüt SYMPATHETIC RESONANCE war mit knapp zwei Jahren Entstehungszeit ziemlich lang, doch das kreative Wechselspiel machte beiden Musikern viel Spaß. „Meistens fing ich allein mit dem Komponieren an“, erklärt Matheos. „Wenn ich mit dem Material zufrieden war, gab ich es an John weiter, der wiederum seine Ideen, Gesangsmelodien und Texte beisteuerte und mir den Ball dann zurückspielte. So entstanden nach und nach immer mehr Songs für die Platte.“
„Wir haben unsere Kreativität stets gegenseitig herausgefordert“, fügt John grinsend hinzu. „Das war schon vor 30 Jahren so, und es funktioniert noch heute.“ Entstanden sind sechs epische Progrock-Lieder, denen der schöpferische Schub der beiden Musiker anzuhören ist. „Lyrisch und musikalisch ist das Album sehr abwechslungsreich ausgefallen“, schwärmt Arch. „Die Songs sind vielseitig und komplex. Zudem spiegeln sie alle Arten von Gefühlen wider – sie sind eben genauso wie das echte Leben der Menschen.“
Da nicht nur Arch und Matheos selbst, sondern auch ihre Mitmusiker Joey Vera (Bass), Bobby Jarzombek (Schlagzeug) und Frank Aresti (Gitarre) Mitglieder der Progressive Metal-Band Fates Warning sind bzw. waren, stellt sich schnell die Frage, wo für die Beteiligten eigentlich die Unterschiede zwischen Projekt und Hauptband liegen. „Für mich macht es erst einmal keinen Unterschied, ob ich Songs für Ray (Adler, heutiger Sänger von Fates Warning – Anm.d.R.) oder John schreibe“, gibt Jim lachend zu Protokoll. Anfangs waren ca. die Hälfte der Songs auf SYMPATHETIC RESONANCE auch für Fates Warning gedacht, bevor ich auf die Idee kam, sie John zu geben. Ausschlaggebend ist meist der jeweilige Sänger. Hätte Ray die Gesangslinien zu diesen Stücken entwickelt, klängen sie völlig anders.“
Auf die Bühne sollen die neuen Songs auch kommen. „Natürlich möchten wir gerne live spielen“, sagt John. „Es wird wohl keine richtige Tour geben, aber ein paar Auftritte kriegen wir schon hin. Allerdings erst im nächsten Jahr.“ Genug Zeit für Jim Matheos also, am kommenden Fates Warning-Album zu arbeiten. „Ich habe zwar bisher noch nicht angefangen, Songs zu schreiben, aber ein neues Album könnte im Laufe des nächsten Jahres entstehen – so sieht zumindest der Plan aus.“