73 Jahre jung und energiegeladener als je zuvor: Suzi Quatro aus Detroit. CLASSIC ROCK verriet die selbstbewusste Ikone jene fünf Platten, von denen sie sich selbst bis heute am stärksten beeindruckt zeigt. Anekdoten inklusive…
Bob Dylan, BLONDE ON BLONDE, 1966
Diese Platte habe ich tot gespielt, so sehr habe ich sie geliebt. Damals war ich 14 Jahre alt und wurde zum totalen Fanatiker. Mir selbst sind die Texte meiner Songs sehr wichtig und bei Bobs Lyrics ist man zuerst über die Klugheit seiner Worte erstaunt und gleich danach bringen sie einen zum Weinen. Früher lud ich so -gar Leute zu mir nach Hause ein, setzte mich in den Keller und zitierte Bob Dylan. Wenn mich das Gefühl beschlich, sie hörten nicht zu, fing ich wieder von vorne an. (lacht)
Jackson Browne, RUNNING ON EMTPY, 1977
Ich liebe diese Platte, weil er so viel darauf eingefangen hat. Er nahm sogar einige der Songs live im Bus auf, man hört die Hintergrundgeräusche. Ich vergöttere den Track ›Rosie‹, denn ich liebe süße Lieder, deren Botschaft bitter ist. Jeder denkt übrigens, Rosie sei der Name eines Groupies, doch lasst euch eines gesagt sein: Das stimmt nicht. Ich will es den Lesern nicht verraten, aber privat unter uns sage ich dir jetzt, dass es zu tun hat mit seiner…
Joe Cocker, MAD DOGS & ENGLISHMEN, 1970
Ein weiteres Live-Album, das ich so oft abgespielt habe, dass ich drei LPs kaputt gehör t habe. In meinen Entwicklungsjahren war das wirklich mein Maßstab dafür, wie auf-regend eine Bühnen-Show sein kann. Heute leite ich eine zweistündige Performance mit einer neunköpfigen Band ohne Vorgruppe, also ähnlich wie Cocker.
Carole King, TAPESTRY, 1971
Ein Werk, das jeder liebt. Ein Freund aus Detroit brachte mir TAPESTRY damals bei einem Besuch nach England als Kassette mit. Ich war zu der Zeit alleine in London und versuchte, berühmt zu werden. Dieses Album hat mir durch meine einsame Phase geholfen und es ist eines der wenigen Werke ohne einen einzigen schlechten Song darauf. Man wird einfach niemals einen Track überspringen, sondern jedes einzelne Lied anhören. Und das ist ein riesiges Kompliment. Ich denke, dass ich dasselbe auf meinen jüngsten Alben NO CONTROL und THE DEVIL IN ME erreicht habe.
Tom Petty & The Heartbreakers, TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS, 1976
Ein Künstler, den ich mir live anschaute, als ich gerade durch Kalifornien tourte. Damals war er ganz kurz vor seinem großen Durchbruch: Es war im Whisky A Go-Go und ich sah Tom Petty mit seinem Debüt. Ich drehte mich zu meiner Begleitung und meinte: „Wenn du mich fragst, muss eine Rockband genau so sein.“ Er hatte die richtige Haltung, den Stolz, aber auch diese Zerbrechlichkeit. Übrigens war auch er ein riesiger Fan von Bob Dylan. Ich habe ja ›Breakdown‹ gecovert und er war bei einem meiner Gigs in New York. Danach kam ich aufs Hotelzimmer, da stand ein Strauß Rosen mit einem Dankeskärtchen von Tom. Wie wundervoll!