Gut zehn Monate nach der Erstveröffentlichung bekommt ELEVEN ELEVEN im August eine zweite Promorunde spendiert. Verdient hat es das innovative Drittwerk des Trios aus Leeds allemal, denn es sollte zweifellos von mehr Leuten gehört und geliebt werden. Dinosaur Pile-Up scheren sich nämlich einen feuchten Kehricht um Genres oder das heutzutage krankhafte Zufriedenstellen einer Zielgruppe. Jeder Song ist anders, überall warten Überraschungen und dabei sind die Tracks durch die Bank großartig komponiert. Im einen Moment donnern beispielsweise Industrial-Gitarrenwände, im nächsten regiert US-College-Rock, der spielend in noisigen Grunge übergeht. Herausragend aus diesem logisch angeordneten Chaos ist ohne Zweifel der Titelsong. Hier greifen ein paar der besten Hooks der letzten zwölf Monate! Dass ELEVEN ELEVEN nicht schon im Herbst 2015 kometenhaft durch die Decke schoss, ist schlichtweg eine Schande und beweist einmal mehr, dass es im Biz des neuen Jahrtausends immer weniger um musikalische Qualität als vielmehr um den puren Absatz von leicht konsumierbaren Produkten geht. Zum Glück gibt es noch (ein paar) kreative Rebellen. Dinosaur Pile-Up gehören zweifellos in diesen exklusiven, vom Aussterben bedrohten Club.
8/10
Dinosaur Pile-Up
ELEVEN ELEVEN
SO Recordings/Rough Trade