Passend zum Titel steckt im neuen Werk der Drive-By Truckers wirklich gewaltig viel Amerika drin. Thematisch geht es um alltägliche US-Probleme wie Rassismus, Einwanderung und Waffengewalt, die allesamt in gelungenes Storytelling verpackt werden. Aber vor allem klanglich weht das Sternenbanner nicht nur auf dem Cover, sondern auch über den Songs von AMERIAN BAND. Man hört Anklänge an Größen wie Tom Petty, Willie Nelson und Neil Young – der ist zwar Kanadier, klingt aber auch sehr amerikanisch. Auch an die eher folklastigen Songs von Warren Haynes und Lucero muss man manchmal denken. Ein Stück wie ›Guns Of Umpqua‹ hat dann sogar ein deutliches Eagles-Flair. Im 20. Jahr ihres Bestehens vereinen die Drive-By Tuckers in ihrem Sound nahezu alles, was dieses Land (zumindest musikalisch) groß gemacht hat. Heartland-Harmonien und Honky Tonk findet man hier ebenso wie Country und Classic Rock. Immer wieder wunderbar, wenn die Slide-Gitarre oder die Springsteen-mäßige Orgel ins Spiel kommt. Politisch und popkulturell ein starkes und tatsächlich uramerikanisches Album.
7/10
Drive-By Truckers
AMERICAN BAND
ATO/PIAS/ROUGH TRADE