Nach zwei brillanten Drehbuchvorlagen, die zu zwei jeweils auf ihre Art bemerkenswerten Thrillern führten – namentlich Denis Villeneuves „Sicario“ und David MacKenzies „Hell Or High Water“ – legt Taylor Sheridan nun selbst Hand an und debütiert als Regisseur. Im erbarmungslos eisigen Winter Wyomings wird die Leiche einer jungen Frau entdeckt, FBI-Neuling Banner (Elizabeth Olsen) soll sich des Falles annehmen. Der hat jedoch zusätzliche Brisanz, da sich der Todesfall offenkundig auf dem Boden eines Indianerreservats ereignete und die Todesursache nicht eindeutig auf Mord hindeutet. Gemeinsam mit dem ortsansässigen Cory (Jeremy Renner), der für die Jagd- und Fischereibehörde arbeitet, macht sich Banner daran die Verstrickungen aus alten Feindschaften und alltäglicher Gewalt aufzudröseln. Als zutiefst menschlicher Kriminalthriller, dessen Kälte selbst im wohlig warmen Kinosessel in die Knochen fährt, überzeugt „Wind River“ als erstklassig besetzter und exzellent geschriebener Noir-Western, der darauf hoffen lässt, dass Sheridan nach seinem gelungenen Erstling noch mit höheren Aufgaben betraut werden wird.
7/10
Wind River
Wild Bunch
Start: 08.02.