Animal Joy
Tierisches Vergnügen.
Shearwaters siebtes Album passt hervor- ragend zu einem grauen Sonntag im Frühling. Nicht etwa, weil die 2001 von den einstigen Okkervil-River-Gefährten Jonathan Meiburg und Will Sheff gegründete Formation traurige Kost servieren würde. Ganz im Gegenteil, Animal Joy sorgt mit feierlicher Athmosphäre und Tönen zwischen Introvertiertheit sowie Rockiger Kantigkeit für wärmende Umarmungen. Meiburgs markantes, vereinzelt wie eine Mischung aus Mark Hollis (Talk Talk) und Gary Lightbody (Snow Patrol) vibrierendes Timbre begleitet die mit Bedacht und viel Gefühl inszenierten Melodien harmonisch, um schließlich alles auf eine Unterlage aus Indie-/Folk Rock und Psychedelic-Stoffen zu betten. Das Anliegen der Texaner, eine Plattform für ruhige, experimentelle Songs zu offerieren, geht einmal mehr auf. Dies belegen das mit tief brummenden Bässen, Orgel-Tinktur und Noise-Pieksern versehene ›Breaking The Yearlings‹, das melancholisch tröpfelnde ›Dread Sovereign‹ und der episch-kraftvolle Zeitlupen-Rocker ›Insolence‹ eindrucksvoll. Auch pulsieren- de Ausbrüche (›Immaculate‹, ›Animal Joy‹) stehen der Platte richtig gut zu Gesicht.