Vermutlich der beste Typ aus der Playlist eurer Teenie-Tochter
Manchmal fällt es schwer, all die jungen UK-Solisten auseinanderzuhalten. Diese Tom Odells, Tom Walkers, Tom Grennans, Tom, äh, Capaldis oder Tom Sheerans. Ist aber auch egal, denn merken muss man sich echt nur Sam Fender. Sam ist der, den keine reichen Eltern auf die Pop-Akademie geschickt haben, sondern der in der schmutzigen Küstenstadt North Shields bei Newcastle groß wurde. Eine „drinking town with a fishing problem“ (Sam), deren Werften seit Thatcher keine Aufträge mehr gesehen haben, wo nur Arbeitslosigkeit und Selbstmordrate Höchstwerte haben. Umstände, die der sensible Brite intelligent in kompakte Indierock-Powerriegel presst. Das hat Tiefgang und Herz, ist ein bisschen plakativ, Stereophonics meets U2-Style, aber immerhin stellt sich der 27-Jährige nicht verkopfter, als er ist.
Den Spitznamen „Springsteen der Geordies“ wird Fender mit seinem das Erfolgsdebüt HYPERSONIC MISSILES (2019) vertiefenden Zweitling nicht ablegen, denn hier kann man sogar Saxophonsolos
à la Clemons hören.
8 von 10 Punkten
Sam Fender, SEVENTEEN GOING UNDER, UNIVERSAL