Scott Walker ist mit 76 Jahren gestorben. Bekannt wurde er mit den Walker Brothers in den 60ern, später machte er dunkle, experimentelle Soloplatten.
Scott Walker ist tot. Das gab seine Plattenfirma 4AD bekannt: „Scott war 76 Jahre alt und hinterlässt seiner Tochter Lee, seiner Enkelin Emmi-Lee und seiner Partnerin Beverly.“
Der 1943 in Hamilton, Ohio als Noel Scott Engel geborene Walker startete seine Karriere als Sessionmusiker, bevor er Mitte der 60er zusammen mit John Maus und Gary Leeds die Walker Brothers gründete.
Die Gruppe veröffentlichte opulente Pop-Hits wie ›The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore‹ oder ›Make It Easy on Yourself‹ und feierte vor allem in Großbritannien große Erfolge. Sein Status als Teenie-Idol schien Walker aber mehr zu belasten als zu beflügeln. Also konzentrierte er sich ab den späten 60ern auf sein Solowerk – auch wenn er die Walker Brothers in den 70ern noch einmal reaktivierte.
Auf seinen ersten beiden Soloalben konzentrierte sich der Musiker auf Coverversionen, vor allem von seinem Vorbild Jacques Brel. Ab dann spielte er großteils Eigenkompositionen.
Walkers Alben waren bei Kritikern und Musikerkollegen hoch angesehen. Besonders auch seine Werke aus den Nuller- und Zehnerjahren, darunter THE DRIFT (2006) und BISCH BOSCH (2012), klangen ausgesprochen düster und experimentell. Zuletzt erschien 2018 sein Soundtrack zum Film „Vox Lux“.
Viele Musiker trauerten nach Walkers Tod über die sozialen Netzwerke, darunter Thom Yorke: „Ich bin so traurig, dass Scott Walker gestorben ist. Er hatte einen riesigen Einfluss auf Radiohead und mich selbst, indem er mir gezeigt hat, wie ich meine Stimme und meine Worte einsetzen konnte. Ich habe ihn einmal beim Meltdown getroffen, so ein höflicher, lieber Außenseiter. Er wird sehr vermisst werden.“