Die Masche ist altbekannt: Wie Dave Grohl bei Probot und Tony Iommi auf seinem 2000er-Alleingang verlässt sich auch Slash auf Gastsänger. Einfach, weil er seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet für eingeschränkt hält und sich lieber auf die Saiten konzentriert. Hinterm Mikro stehen stattdessen alte Bekannte wie Ian Astbury (The Cult), Ozzy Osbourne, Chris Cornell, Iggy Pop und Lemmy, der in ›Doctor Alibi‹ an der Kompetenz sämtlicher Mediziner zweifelt. Kein Wunder: Nach deren Diagnosen wäre er längst unter der Erde.
Aber auch den Nachwuchs hat Slash auf dem Schirm – und beweist mit M. Shadows (Avenged Sevenfold), Andrew Stockdale (Wolfmother), Myles Kennedy (Alter Bridge) und Fergie (Black Eyed Peas) ein glückliches Händchen. Was besonders für Letztere gilt: Im wahren Leben R&B-Diva, ist sie hier eine richtige Rockröhre, die dem 13-Song-Parcours aus bleiernem Doom, Southern Rock, Latin-Pop, Balladen und Biker-Mucke ein echtes Überraschungsmoment verleiht. Genau darauf wartet man auf Chinese Democracy vergebens.