Surf und Grind im Tarantino-Format
Im Spätsommer 1986 überwerfen sich die Fuzztones nach einer Tour mit The Damned. Die übriggebliebenen drei Musiker Rudi Protrudi (Gitarre), Michael Jay am Bass und Schlagzeuger Mike Czekaj treffen sich anschließend im Proberaum und spielen im Stil ihres Idols Link Wray ein paar Surf-Klassiker ein – und imitieren den großen Mann der Twang-Gitarre mit eigenen Kompositionen. Das kommt derart gut an, dass die Jaymen in der zweiten Hälfte der 80er zur gefeierten Surf-Band aufsteigen. Sie veröffentlichen zwischen 1987 und 1994 ganze sechs Longplayer. Ein 26 Track starkes Destillat dieser Alben liegt nun mit dieser Best-of vor. Die meist instrumental gehaltenen Surf- und Heavy-Twang-Songs klingen in guten Momenten wie Outtakes aus dem Tarantino-Klassiker „Pulp Fiction“. Bei ›Avalance‹ wird im Stile der Sonics eine Surfnummer runtergehämmert, ›Orbit‹ klingt wie ein verwegener Psychobilly-Track von The Ventures und ›Chaquita‹ ist tänzelnder Las-Vegas-Grind in verrauchter Nightclub-Atmosphäre. Betty Page tanzt dazu im Kopfkino – natürlich leicht bekleidet im Leoparden-Bikini.
8 von 10 Punkten
Link Protrudi & The Jaymen, THE BEST OF LINK PROTRUDI & THE JAYMEN, GO DOWN RECORDS