Ein wenig durchwachsen: einige Höhepunkte, viel Leerlauf
Schon erstaunlich, wie einen der leicht nervöse Wave-Rock des Eröffnungsstücks ›Monolith‹ auf die völlig falsche Fährte locken kann, denn am eindringlichsten ist die Band aus dem neuseeländischen Dunedin eigentlich dann, wenn sie – wie in ›Caught In My Eye‹ und ›You’re Immortal‹ – eine Art Indie-Folk-Prog anstimmt, der auch mal mit hübsch verschwurbelten Melodien und Kontrapunkte setzenden Breaks überrascht. Der mit psychedelischem Noise unterlegte Titeltrack und das bläserverzierte ›Worlds Within Worlds‹ sind auch noch recht überzeugend geraten, doch ansonsten gehen die Indierock-Veteranen leider ziemlich konventionell zu Werke, was zwar durchaus gefällige, aber leider nicht immer allzu zwingende Songs abwirft.
Auch wenn das folkige ›Hourglass‹ mit einem netten, leicht exzentrischen Interludium aufwartet, vermisst man über weite Strecken jene Art Spannung, die der Aufmerksamkeit gemeinhin förderlich ist: Stücke wie ›Destiny‹ oder ›Safe And Sound‹ lassen einen nicht gerade – aus Furcht, man könnte etwas Spektakuläres verpassen – angestrengt die Ohren spitzen. Sie laufen eben so vor sich hin, bar jeglicher Höhepunkte. Was schade ist, denn dass The Chills zu mehr in der Lage sind, haben sie bereits häufiger bewiesen.
6 von 10 Punkten
The Chills, SCATTERBRAIN, FIRE RECORDS/CARGO