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The Darkness: „Reue ist für Pussies“

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The Darkness: „Reue ist für Pussies“

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Ich finde euer Video zu ›All The Pretty Girls‹ ziemlich witzig. Andere Bands wie STEEL PANTHER hätten dazu wahrscheinlich einen Clip mit vollbusigen Groupies gedreht.
Wir hatten auch schon ein Management, dass der Meinung war, als echte Rockband brauchst du in einem Videoclip Groupies mit dicken Titten. Ich finde das respektlos gegenüber den Frauen. Das ist nicht unsere Art von Humor. In ›All The Pretty Girls‹geht es darum, wie sich der Erfolg und dein Beruf positiv auf deine Person auswirken. Erfolg macht dich attraktiv für die Mädels. Ich kenne das aus meinem eigenen Leben.

Ist es dir noch wichtig, attraktiv auf Frauen zu wirken?
Ich will für alle Geschlechter attraktiv sein. Das hilft dir, erfolgreich zu sein. Als Person im Rockgeschäft brauchst du ein Charisma, das die Zuschauer anzieht. Dazu gehört auch, dass sie mit dir Sex haben wollen. Das heißt nicht, dass ich mit unserem Publikum Sex haben möchte. Ich möchte ihnen einfach nur Alben und Tickets verkaufen. Es ist ziemlich schwer, von der Musik zu leben. Das geht aber deutlich einfacher, wenn man hautenge Klamotten trägt.

So wie du.
Exakt.

Du trägst diese Catsuits, die bis zum Bauchnabel geöffnet sind. Das sieht doch nur gut aus, wenn man schlank ist. Was machst du, um nicht dick zu werden?
Nachdem ich mit Drogen und Alkohol aufgehört habe, begann ich, intensiv Sport zu treiben. Das ist schon eine Art Obsession bei mir geworden. Vielleicht ist das meine neue Art der Abhängigkeit. Sie ist aber wesentlich gesünder als meine vorherige. Es scheint häufiger vorzukommen, dass Leute, die so drauf waren wie ich, auf einmal dem gesunden Lebenswandel verfallen.

Du achtest also auf deine Ernährung, isst weniger Fleisch und so?
So in etwa. Ich versuche, selten Fleisch zu essen. Ich habe schlimme Geschichten von einem Freund gehört, der in einer Hühnerfabrik gearbeitet hat. Die Massentierhaltung ist echt furchtbar.

Du bist übrigens nicht der einzige, der auf dein Äußeres achtet. Die englische Boulevard-Presse schrieb jüngst über dein verändertes Aussehen mit den kürzeren Haaren. Ist es für dich ein gutes Zeichen, wenn die Yellow-Press über euch berichtet?
Ich habe meine Haare doch wieder wachsen lassen. Doch das scheint die Boulevard-Presse nicht mitbekommen zu haben. Kannst du dich an den Abhörskandal in England erinnern, als Journalisten die Handys von Prominenten gehackt haben?

Ja, das war die Geschichte mit den Mur­­doch-Blättern „News Of The World“ und „Daily Mail“.
Ich war einer von den Abgehörten. Die Polizei hat es mir erzählt. Sie haben mich ge­­fragt, ob ich Anzeige erstatten möchte. Ich hätte wahrscheinlich einige Tausend Pfund rausschlagen können. Habe ich aber nicht gemacht. Ich habe darüber in meinem Blog geschrieben. Doch den liest niemand (lacht). Vielleicht eines Tages. Ich sag dir was: Wie auch immer man zu den Boulevard-Medien steht: Sie sind zum Teil ein Grund unseres Erfolges.

Sie können aber auch sehr gefährlich sein und einen fertig machen.
Das stimmt. Doch ich denke, ich bin nicht prominent genug dafür. Für mich sind sie einfach ein gutes Marketing-Tool.

Was war das bislang blödeste, was über dich in der Zeitung stand?
Ach, ich habe schon so viel seltsames Zeug über mich gelesen. Da gibt es in England einen Sänger. In der Zeitung stand, das dessen Mutter der Zeitung geschrieben hätte, ich hätte sie um Erlaubnis gefragt, um mit seiner Tochter ausgehen zu dürfen. Was glatt gelogen war. Einmal wurde ich gebeten, lustige Tourgeschichten zu erzählen. Ich habe gesagt: Da gibt es nicht viel zu berichten. Ich müsste was erfinden. Da hat der Journalist gesagt: Okay, mach das. Ich habe der Zeitung dann erzählt, wir hätten auf einer US-Tour ein indisches Curry in England bestellt und uns nach Amerika schicken lassen. Diesen Quatsch haben sie dann gedruckt. Naja, das ist harmloser Kram.

Ihr habt als Band die Höhen und Tiefen des Rock‘n‘Roll-Business miterlebt. In dem Song ›Solid Gold‹ zeigt ihr euch von eurer selbstironischen Seite und nehmt die Musikindustrie aufs Korn. Habt ihr mittlerweile mehr Distanz zum Business gefunden?
Ja, ich versuche, nicht mehr so viel Kontakt zum Record-Label zu haben. Obwohl sich die Situation gebessert hat. Früher haben die Labelbosse so getan, als ob sie an deiner Meinung interessiert wären, wenn es darum ging, eine Single auszukoppeln. Heute geben wir dem Label vor, welche Songs wir als Single haben möchten. Ich denke allerdings, dass es beim neuen Album keine zwei Meinungen gibt, welche Songs als Single geeignet sind.

Stimmt, ›All The Pretty Girls‹ und ›Solid Gold‹ schreien förmlich danach. Bei den Videoclips zu den beiden Songs sieht dein Sprung wie der von David Lee Roth bei Van Halen aus.
Ich liebe die Van-Halen-Alben. Ich glaube, als Textschreiber und Performer gibt es nicht viele, die so gut sind wie er. Ich mag auch ihren Style auf der Bühne. Alex Van Halen ist nebenbei gesagt ein ziemlich unterschätzter Schlagzeuger. Ich gebe zu, die Sprünge sehen ein bisschen wie eine Kopie von David Lee Roth aus – aber nur in Zeitlupe.

Fortsetzung auf Seite 3…

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