Wieder da: Jakob Dylan gelingen einige seiner schönsten Roots-Songs
Jakob Dylan war immer Traditionalist und er ist es auch neun Jahre nach seinem letzten Album mit den Wallflowers (in denen er, abgesehen von der Filmmusik zu „Echo In The Canyon“, auch solo nicht wirklich etwas veröffentlicht hat). EXIT WOUNDS ist klassischer Rootsrock: ein paar Gitarren, Keyboard, Schlagzeug, Stimme, nicht viel mehr. Und auch wenn es immer mal wieder ums Verloren- und Fertigsein, um ein diffuses Gefühl von Angst, um Trennungsschmerz und Eifersucht geht, zieht sich ein ziemlich angenehmer Feelgood-Vibe durch die Songs. Die hören sich letztendlich nämlich überhaupt nicht verzagt oder niedergeschlagen an. Eher ist da oft so eine Art John-Mellencamp-Punch. Auf vier Songs singt Country/Pop-Sängerin Shelby Lynne mit, am schönsten bei ›Darlin’ Hold On‹, einem tröstenden, weltlichen Americana-Gospel. Auf ›Roots And Wings‹ klingt die Gitarre dann fast so, wie Mark Knopfler sie in den frühen 80ern für Dylans Vater Bob gespielt hat – beschwingter, eingängiger waren die Wallflowers … ja, eigentlich noch nie.
Mit „exit wounds“ sei das Gefühl gemeint, wenn man sich von Leuten oder Dingen, die einem lieb sind, verabschieden muss, erklärt Dylan. Und weil das derzeit irgendwie alle gut kennen, dieses Gefühl, deshalb hat er ein Album drüber gemacht. Logisch.
8 von 10 Punkten
The Wallflowers, EXIT WOUNDS, PIAS/NEW WEST/ROUGH TRADE