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Titelstory: Alice Cooper – Jenseits der Guillotine

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Titelstory: Alice Cooper – Jenseits der Guillotine

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2011 gab es nach einer knapp 28- jährigen Pause die Reunion zwischen dir und Bob Ezrin zu WELCOME 2 MY NIGHTMARE – woran lag die lange Auszeit?
Mit Bob verewigte ich einige meiner größten Platten wie SCHOOL‘S OUT und BILLION DOLLAR BABIES. In der Zeit, in der wir nicht zusammenarbeiteten, schickte ich ihm all meine fertigen Songs, die ich mit anderen Produzenten einspielte, um seine Meinung dazu zu hören.

Er gab mir dann immer solches Feedback wie: „Dieses Stück ist cool, da fehlt eine Bridge, arbeite hier den Chorus weiter aus und schau dort noch mal auf den Vers.“ Auch wenn er gerade nicht zum Team gehörte, schrieb ich quasi mit ihm. Ezrins Wertungen schätzte ich enorm, denn er kennt wie kein anderer die Quintessenz des Alice-Cooper- Sounds. Bob ist auch der einzige Mensch auf der ganzen Welt, den ich in Sachen Songwriting und Produktion um Rat bitte.

Was stand für euch beide auf der Agenda, als es an die Arrangements für PARANORMAL ging?
Das ist eine Sache, in der Bob Ezrin ein absoluter Meister ist. Er und ich erarbeiteten über einen langen Zeitraum die wichtigsten Aspekte der Instrumentierung von Alice Cooper. Er hat immer eine gewisse Vorstellung davon, meine Stimme bei einem bestimmten Stück in Szene zu setzen. Diese Vision ist so kristallklar, das ich sofort weiß, wie ich den Job in der Aufnahmekabine zu erledigen habe. Die Bandbreite rangiert dabei von clean und fast schon zerbrechlich bis hin zu düster, fies und rau. Unsere Basis dabei sind sechs verschiedene Gesangsstile von Alice Cooper, die entweder autark oder miteinander verschmelzend eingesetzt werden. Um uns dabei schnell zu verständigen, entwickelten wir unsere eigene Sprache. Da gibt es Begriffe wie die „West Side Story Voice“ oder die „School‘s Out Voice“. Diese Vorgehensweise macht die Arbeit extrem ein­­fach und sorgt für ein präzises Er­­gebnis, um aus dem Lied das Maximum an Vokalperformance herauszukitzeln.

alice cooper 2017

Wenn man dir bei deinen Ausführungen zu PARANORMAL lauscht, kommt der Gedanke auf, dass wir es hier mit einem deiner wichtigsten und ambitioniertesten Werke zu tun haben.
Ich war ja nie weg von klassischem, gitarrengetriebenem Rock. PARANORMAL ist für mich aber deswegen be­­sonders, weil wir in viele unterschiedliche Richtungen unterwegs waren und am Ende doch eine homogene LP ausarbeiteten. Dazu hört man auf der einen Seite Zitate der Vergangenheit wie aus WELCOME TO MY NIGHTMARE, SCHOOL‘S OUT oder ALICE COOPER GOES TO HELL.

Ich finde so etwas cool, wenn man kleine Cliffhanger aus seiner eigenen Historie einflechtet. Diese Sache sollte je­­doch niemand mit fremden Kompositionen betreiben. Das wäre in meinen Augen und Ohren nämlich verwerflich, denn es wäre purer Diebstahl. So etwas habe ich nie versucht, ich spielte auch nie mit dem Gedanken. Auf der anderen Seite gibt es auf PARANORMAL viele neue Elemente, die einen frischen Wind in den Alice- Cooper-Kontext bringen.

Ist PARANORMAL etwa dein letztes Studioalbum?
Auf gar keinen Fall! Aktuell gibt es schon fünf Songs für die neue Scheibe der Hollywood Vampires. Johnny Depp und Joe Perry komponieren gerade an weiteren Stücken, und wenn alles nach Plan läuft, steht die Platte nächstes Jahr in den Läden. Es ist zwar kein Alice-Cooper-Solowerk, aber meine Stimme ist auf dem Longplayer vertreten. Um zurück zu meinen „eigenen“ Veröffentlichungen zu kommen: Bob und ich konzipierten PARANORMAL keineswegs so, um Alice damit zu verabschieden. Es gibt auch hier schon ein paar Tracks aus den Sessions, die wir für meine nächste Scheibe verwahren. Im Cooper-Universum werden ständig neue Bühnenshows und Lieder kreiert. Das ist ein konstanter Prozess, der seit Beginn meiner Karriere anhält. Warum sollte ich damit brechen? Das Wörtchen „Rocker-Rente“ kam also nie zur Sprache.

Was Tourneen angeht: Ende 2015 gab es lange Gesichter, als beim Auftritt in Las Vegas bekannt wurde, dass du bei den letzten vier Shows der „The Final Tour“ von Mötley Crüe nicht mehr als Special Guest vertreten sein wirst.
Die ganze Tour war eine einzigartige Angelegenheit. Als sie bei Mötley die Entscheidung fällten, endgültig aufzuhören, fragten sie mich: „Hey Alice, wir gehen auf eine zweijährige Ab­­schieds­­tournee und es wäre uns eine Ehre, dich als Gaststar mitzunehmen.“ Daraufhin fackelten meine Band und ich nicht lange, denn diese Gigs brachten uns im Handumdrehen ein jüngeres Publikum vor die Bühne. Die Fans aus den 80er und 90er Jahren, die zur Crüe pilgerten, wussten zwar, wer Alice Cooper ist, aber es bestand eine große Wahrscheinlichkeit, dass sie mich noch nie live erlebt hatten.

Dieses Package hat von der ersten Show an perfekt funktioniert und wir eroberten bei jedem Konzert neue Follower. Selbst die kritische Presse überhäufte uns allabendlich mit Lob. Es fielen Sätze wie „Wow, Alice ist besser als je zuvor!“, „Nie zuvor besaß Alice so viel Energie!“ oder „Eine großartige Performance!“. Es lief also alles perfekt. Ende 2015 wollten wir dann wieder eine komplette Cooper- Tournee vorbereiten. Mit Mötley gab es ja nur verkürzte Auftritte, denn Alice & Band standen von Anfang an nur als „Special Guest“ auf den Plakaten. Wenn wir das nächste Mal bei euch auf den Brettern stehen, erwartet euch wieder das komplette Arsenal an Gimmicks und die Setlist wird sich von Woche zu Woche verändern. Dabei beschränkt sich die Songauswahl nicht nur auf eine bestimmte Ära, sondern setzt sich aus all meinen Schaffensperioden zusammen. Es bleibt also auch für die Die-Hard-Fans, die sich traditionell immer mehrere Auftritte anschauen, extrem spannend. Der Vorteil hierbei ist, dass deine Performance nie statisch wirkt und sie sich auch für dich selbst frisch und aufregend gestaltet.

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