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Titelstory: The Doors – MORRISON HOTEL

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Titelstory: The Doors – MORRISON HOTEL

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Die Geschichte dieses Werks begann, als Jac Holzman, der Gründer von Elektra Records, einen Plan formulierte, um das öffentliche Image der Band zu rehabilitieren. „Vor Miami war es noch nicht zu spät, aber nach Miami hätte es vorbei sein können“, erzählt er heute. „John [Densmore] war angewidert. Sie wussten nicht weiter. Große Hallen im ganzen Land setzten sie auf die schwarze Liste und sie sagten: ‚Was sollen wir nun tun?‘ Ich antwortete: ‚Es ist Zeit, noch eine Platte zu machen. Geht ins Studio. Vertreibt eure Dämonen im Studio‘. Und das Ergebnis davon war MORRISON HOTEL. Nicht das einfachste
Album, aber es war Material, mit dem sich Jim wohlfühlte, und da waren wirklich tolle Sachen drauf. Es war also der richtige Schritt für sie, denn ich wusste, dass irgendwann Gras über Miami wachsen würde und sie wieder auf Tour gehen würden.“ Holzman schlug aber auch vor, dass sie zunächst zwei öffentlichkeitswirksame Shows in Los Angeles spielen sollten, die für einen Live-Mitschnitt aufgezeichnet würden – eine art Feelgood-Überbrückungsaktion, um das Publikum und die Presse wieder auf ihre Seite zu bringen und den Veranstaltern zu zeigen, was ihnen während der nach wie vor geltenden Auftrittsverbote entgangen war. „Daraus wurde das Gerüst von ABSOLUTELY LIVE.“ An zwei aufeinanderfolgenden Abenden, dem 21. und 22. Juli 1969 übernahmen die Doors das Aquarius
Theatre am Sunset Boulevard, wo damals das Musical „Hair“ aufgeführt wurde.

Die Karten kosteten nur zwei Dollar. „Das waren unglaubliche Auftritte“, sagt Holzman. „Ich wollte sie eben wieder vor wohlgesonnenen Menschen spielen lassen. Sie waren wirklich gebeutelt und ich dachte, sie würden schneller wieder in den Sattel finden, wenn sie vor einem freundlichen Publikum stehen. Und das konnte ich nur garantieren, wenn wir die Konzerte selbst produzierten.“ In den Wochen nach den Shows im Aquarius konnte die Band drei weitere Auftritte an Land ziehen: in San Francisco, in Eugene, Oregon, sowie bei Seattle Pop, wo sie neben Led Zeppelin im Line-up waren. Doch alle Hoffnungen, bald wieder zu normalen Touraktivitäten in den USA zurückzukehren, wurden schnell zerschlagen, als Termine in Toledo, Philadelphia, San Diego und New York „verschoben“ wurden.

Die Arbeit im Studio an dem Livealbum lief unterdessen auch nicht besser. Doors-Produzent Paul Rothchild, schwer kokainabhängig und völlig von seiner Sucht eingenommen, bestand darauf, dass die Band vorbeikommen solle, um Overdubs für Dutzende Passagen einzuspielen, die er entweder aufgrund von Fehlfunktionen des Equipments oder weil er einfach fand, sie hätten besser spielen sollen, als unbrauchbar erachtete. Treanor: „Jeder war ein Opfer. Es war nicht einer von ihnen, sie mussten alle ihr Fett wegkriegen. Doch bei dieser Session führte Paul das Kokain ein. Ich war entsetzt und verzog mich.“

ABSOLUTELY LIVE erschien schließlich fast auf den Tag genau ein Jahr später am 20. Juli 1970, mehrere Monate nach MORRISON HOTEL, und in komplett überarbeiteter Form. Am 4. Oktober 1969 spielten die
Doors ihr letztes Konzert des Jahres im passend betitelten Ice Palace in Las Vegas, einer großen, gesichtslosen Hockey-Halle, wo das Publikum so gut wie kein Interesse an irgendwas von THE SOFT PARADE zeigte und erst aufwachte, als Schlagzeuger Densmore den Anfang von ›Light My Fire‹ brachte. Morrison spulte die Show jedoch wie geistesabwesend ab. Anfang November musste er beim Dade County Public Safety Department in Miami vorstellig werden, wo er offiziell festgenommen wurde, das Büro der Band in L.A. als seinen Wohnsitz angab und auf nicht schuldig plädierte. Richter Murray Goodman legte eine Kaution von 5.000 Dollar fest und 20 Minuten später war Morrison auf freiem Fuß
– unter der Bedingung, dass er zu seinem Gerichtsverfahren wegen Obszönität erscheinen würde, das für den 27. April 1970 angesetzt war.

Sein Anwalt Max Fink wies ihn an, die Öffentlichkeit zu meiden, doch schon zwei Tage später kam Morrison schon wieder mit dem Gesetz in Konflikt, diesmal auf einem Flug mit Continental Airlines von Los Angeles nach Phoenix, um ein Konzert der Rolling Stones zu besuchen. Sein Verbrechen: Trunkenheit, unangemessenes Benehmen und Belästigung von Mitarbeitern der Fluglinie und anderen Passagieren. Morrison und sein Begleiter Tom Baker wurden von US-Marshalls verhaftet, als sie am
Sky Harbour International Airport aus dem Flugzeug stiegen. Die Anklage lautete „tätlicher Angriff, Einschüchterung, Bedrohung eines Flugbegleiters, Störung eines Flugs eines Interkontinental-Flugzeugs
und öffentliche Trunkenheit“. Als man bei Baker ein Messer fand, wurden die beiden umgehend ins Stadtgefängnis gebracht, wo sie die Nacht verbrachten.

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