Spaß am Lagerfeuer
The Replacements, Soul Asylum und Guns N’ Roses – Tommy Stinson war nicht nur in einer, sondern gleich in all diesen legendären Bands lange Jahre Bassist. Praktisch nebenbei hat der heute 56-jährige Amerikaner als Frontmann von Bash & Pop und Perfect oder als Solist in den letzten drei Jahrzehnten aber auch immer wieder bewiesen, dass er mehr kann, als sich nur in der zweiten Reihe um die tiefen Töne zu kümmern. Sein gemeinsam mit Chip Roberts verwirklichtes neues Album überrascht dennoch. Denn auch wenn die raue Stimme und der bisweilen herrlich windschiefe Gesang auf Stinsons Punk-Wurzeln verweisen, kommt er musikalisch hier ohne den Wumms seiner früheren Gruppen aus. Stattdessen geht’s – der augenzwinkernde Bandname deutet es an – ganz relaxt und zumeist unplugged ans Lagerfeuer, wenn er mit viel Seele Country- und Folk-Versatzstücke für sein musikalisches Universum adaptiert und dabei am Ende auf ähnlichem Terrain landet wie Jesse Malin. Ein Platte, bei der die Freude am eigenen Tun wichtiger ist als das ganz große Statement.
7 von 10 Punkten
Tommy Stinson’s Cowboys In The Campfire
WRONGER
ICONS CREATING EVIL ART/ROUGH TRADE