Was aus deinem Privatleben würde einen Sabbath-Fan sehr überraschen?
Ich lebe ein normales Leben. Ich gehe gerne spazieren. Ich habe einige sehr gute Freunde wie Bev Bevan (ehemaliger Schlagzeuger bei Black Sabbath und ELO – Anm.d.R.) oder Jasper Carrott. Ich kenne sie schon seit Jahren, und wir treffen uns jede Woche. Wir nennen uns die Brummie Mafia.
Hast du jemals darüber nachgedacht, deinen Schnauzer abzurasieren?
Das letzte Mal in der Zeit von SABBATH BLOODY SABBATH. Ich rasierte mich, rutschte aus und säbelte eine der Bartspitzen ab. Danach versuchte ich, die andere anzugleichen, was nicht klappte. Also wurde der Bart immer kürzer, bis ich so einen kleinen Hitler-Bart hatte, den ich einfach abrasierte. Ein oder zwei Tage später war dann das Fotoshooting für das Cover – wie typisch! Ich will daran gar nicht mehr denken. Manchmal ist es wirklich nervig, den Bart zu trimmen und zu färben. Trotzdem ist er immer noch da (lacht).
In den 42 Jahren, in denen Black Sabbath nun besteht, hast du so viele grandiose Riffs geschrieben. Gab es jemals den Punkt, an dem du dachtest, deine Kreativität wäre erschöpft?
Ja. Wir nahmen VOL. 4 in Los Angeles auf. 1973 arbeiteten wir an ›Sabbath Bloody Sabbath‹, und mir fiel nichts mehr ein. Mein Gehirn reagierte einfach nicht mehr, nichts funktionierte. Es war katastrophal. Wir gingen zurück nach England und hatten ein wenig frei. Dann fuhren wir zum Clearwell Castle in Wales. Wir probten dort in den Verliesen, versuchten so, eine bestimme Stimmung und Atmosphäre zu erschaffen – und es funktionierte. Der ersten Song, den ich schrieb, war ›Sabbath Bloody Sabbath‹. Und er wurde das Markenzeichen des Albums. Wenn dir einmal der Song einfällt, dann läuft es.
Was ist das Geheimnis eines guten Riffs?
Es kommt einfach. Selbst jetzt könnte ich dir innerhalb einer Stunde ein paar nette Riffs schreiben. Aber ich übertreibe es nicht. Es muss sich auch richtig anfühlen.
Bist du ein Perfektionist? Ist es schwer, mit dir zu arbeiten?
Das war es mal. Die Musik musste sich immer für mich richtig anfühlen, so wie ich sie hörte. Das war eines der Probleme, als Ronnie das erste Mal zur Band kam. Das war, bevor ich kapierte, dass jeder ein Wörtchen mitreden sollte.
Wie hat dich Ronnies Tod persönlich getroffen?
Wenn ein Freund so schnell von dir geht, kann es dich nur hart treffen. Es führt dir vor Augen, wie verwundbar du selbst bist. Für mich war es ein riesiger Schock. Selbst jetzt fällt es mir noch schwer zu begreifen, dass er nicht mehr da ist. Aber ich bin froh, dass wir in den letzten Jahren noch einmal mit Ronnie zusammenkamen.
Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest: Würdest du manches anders machen?
Vielleicht. Aber ich mag nicht klagen: Das Leben war gut zu mir.