So wird’s nie wieder sein: Led Zeps ruhmreiche Tage im Spiegel eines Zeitzeugen.
Wer sich an das „Golden Age Of Rock’n’Roll” erinnern kann, der war nicht wirklich dabei – ein kitschiges Klischee, das zumindest bei der Londoner Musik-Journaille außer Kraft gesetzt war, außer man hieß Nick Kent und drückte mit Keith Richards und Iggy Pop um die Wette Heroin. Chris Welch, von 1964 an bei der UK-Wochenzeitung Melody Maker tätig, kann sich an vieles erinnern – und zwar ausgesprochen gut.
Tonnen von Material hat der Autor von mehr als 20 Büchern zudem gesammelt. Für TREASURES OF LED ZEPPELIN öffnet Welch seine Archive. Herausgekommen ist nicht eine weitere überflüssige Biografie über ausverkaufte Tourneen, vierstündige Marathonkonzerte, öde Platinverleihungen und seltsame Exzesse mit illegalen Stimulanzien und geschändeten Groupies. Welch konzentriert sich auf das Wesentliche: Faksimile-Reproduktionen von u.a. Tickets, Programmen und Konzertplakaten, aber auch Tonnen an Fakten über den Auf- und Niedergang des Luftschlachtschiffs aus ganz persönlicher Sicht – inklusive der einmaligen Reunion im Dezember 2007 in Londons O2-Arena.
Worüber der geneigte Fan indes nicht informiert wird, ist die Frage, warum ein Virtuose wie Jimmy Page beim Verwalten des Led Zep-Erbes ausschließlich in die Vergangenheit blickt, während seine ehemaligen Bandkollegen Robert Plant und John Paul Jones den Blick noch immer in die Zukunft richten.