Wenn der Krokus zum letzten Mal blüht…
Während die Metal-Welt in Wacken mit etwas Wehmut auf die letzte Festivalshow von Slayer auf deutschem Boden blickt, gab es bereits vor den Thrash-Göttern einen weiteren, emotional nicht minder berührenden Abschied auf dem Festival zu feiern: Auf ihrer Farewell-Tour, die am 7. Dezember mit einem allerletzten Konzert in Zürich endet, spielten die Schweizer Hardock-Haudegen von Krokus am Wacken-Donnerstag ihre letzte Show bei dem Open Air.
Passenderweise erinnerte das Doublebassdrum-Intro beim Setopener ›Headhunter‹ dann eher an Slayer als an AC/DC, mit der Schweizer oft verglichen wurden. Dass Krokus aber immer schon mehr waren als AC/DC-Verehrer, stellten sie mit ihrem fulminanten wie abwechslungsreichen, 75-minütigen Set eindrucksvoll unter Beweis. Neben im Bandstil gespielten Covern von ›Rockin’ In The Free World‹, ›American Woman‹ (Guess Who) oder Dylans ›Quinn The Eskimo‹ waren es die unnachgiebig nach vorn gedroschenen Riffrocker wie ›Hoodoo Woman‹ oder ›Heartstrokes‹, die Krokus noch einmal richtig zum Blühen brachten.
Dabei begeisterten vor allem die druckvoll, aber immer melodisch gespielten Gitarrenbreitseiten von Fernando von Arb und Ex-Asia-Gitarrist Mandy Meyer. Ein weiteres Highlight war die Ballade ›Winning Man‹, Lemmys Lieblingslied der Band, wie Krokus-Sänger Marc Storace erzählte und der verstorbenen Motörhead-Legende ein ›Rest in Peace‹ nachrief. Das haben sich Krokus nach einer feurigen Rock ’n ’Roll-Show wie dieser Ende des Jahres dann auch redlich verdient.
Setlist:
1. Headhunter
2. Long Stick Goes Boom
3. American Woman
4. Hellraiser
5. Winning Man
6. Hoodoo Woman
7. Fire
8. Bedside Radio
9. Rockin’ In the Free World
10. Eat The Rich
11. Easy Rocker
12. Heartstrokes
13. Drum Solo
14. Quinn The Eskimo (Mighty Quinn)
15. Outro/The Fish Cheer