Der Hairmetal pfeift mehr oder weniger aus dem letzten Loch und der Grunge ist noch nicht in Fahrt gekommen. Zum Ausgang der 80er treibt vorübergehend ein Rock- und Metalbastard namens Sleaze sein Unwesen. Schmutzige und böse Truppen wie Rhino Bucket, Little Caesar und Circus Of Power bestimmen das Genre. Während die ersten beiden die Westküste mit ihrem ruppigen Hardrock unsicher
machen, stammen Circus Of Power von der Ostküste. Mit Lederjacken, schweren Boots und Tätowierungen haben diese Combos und besonders Circus Of Power eine große Affinität zur Bikerszene und sind heute noch gern gesehene Gäste auf Runs und Rallies in Amerika.
Auf dem Rücken von Sänger Al Mitchell prangt riesig das Cover von Molly Hatchetts FLIRTING WITH DISASTER mit dem ikonischen Motiv von Frank Frazetta, nach eigenen Angaben Mitchells Lieblingskünstler. So viel also zu Attitüde! Mitchell gründet die Bike-Booze-BadassBand 1986 in New York. Man macht einige Jahre die Metropole unsicher, bevor man einen Deal bei RCA landet und 1988 das Debüt veröffentlicht.
Besonders die Single ›Motor‹ macht dank MTV-Einsatz auf die tätowierte Truppe aufmerksam. Was die Charts angeht, bleibt CIRCUS OF POWER und das zwei Jahre später folgende VICES irrelevant. Diese
Tatsache und dazu der eingangs erwähnte Grunge lassen bei Circus of Power 1995 nach MAGIC & MADNESS den Motor ausgehen. 2006 werden die In strumente für zwei Shows zum 20-jährigen Jubiläum und vereinzelte ReunionGigs wieder angeschmissen. Zu einer richtigen Fortsetzung kommt es aber erst 2014. Einziges Originalmitglied ist inzwischen Sänger Mitchell, der bis heute fest den Lenker in der Hand hält.
2016 wird die Single ›American Monster‹, wieder mit Bike-Bezug aufgenommen und ein Jahr später erscheint mit FOUR bei Noize in the Attic-Records ein neues Album. Hier wird auch die brandneue EP THE PROCESS OF ILLUMINATION mit sechs neuen Nummern veröffentlicht. Ganz aktuell haben Mitchell
und Co. den 67er-Country-Hit ›Ode To Billie Joe‹ gecovert. Zur derzeitigen Besetzung gehört unter anderem Gitarrist Billy Tsounis. Stoner-Hero Brant Bjork, der auf FOUR spielt, ist laut Tsounis kein festes, aber Ehrenmitglied. Des Weiteren hat Mitchell derzeit unbekanntere Musiker dabei, „da wir von unserem Originalbassisten die letzten 20 Jahre nichts gehört haben und unser Ur-Drummer dieses Jahr Selbstmord begangen hat“, wie er berichtet.
Mit dem Buch „Carrie: Confessions To A Dead Lover“ hat er heuer eine „over the top punk rock love story“ geschrieben. Dieses Jahr sollen noch zwei neue Videos erscheinen und laut Label-Chef Damon Marzano 2021 ein weiterer Longplayer. Für den entstehen gerade die Songs: „Wir sind damit beschäftigt, in diesen unsicheren Zeiten in die Zukunft zu kommen. Mit voller Lautstärke!“