›Der Hund von Baskerville‹
Cindy & Bert covern im Jahr 1970 den Black-Sabbath-Klassiker ›Paranoid‹ mit deutschem Text
Tony Iommi erkennt es sofort: „Eine wirklich verdammt obskure Version“, antwortet er über das eingedeutschte ›Paranoid‹. Nur bei den Interpreten verhaut er sich knapp: „Sydney & Bird“ sagt er mit etwas fragendem Unterton. Sein Nebenmann nickt wissend. „Ich besitze die Single sogar“, sagt Geezer Butler und ergänzt: „Ich glaube, dass ist die erste Coverversion, die es je von einem Black-Sabbath-Titel gegeben hat.“ Dabei hatte Bert, der im Juli 2012 verstorben ist und eigentlich Norbert Maria Berger hieß, einen ähnlichen Hang zum Lausejungenhumor wie Ozzy. Einmal, während einer ZDF-Hitparaden-Tournee in der Schweiz, rief er beim Grenzposten an. Gleich würde ein Mann vorbeikommen, hauchte Bert in den Hörer, der behaupten wird, er sei Dieter Thomas Heck. Der habe einen Knochen, der Rauschgift enthält, im Kofferraum versteckt. So kam es: Heck wird an der Grenze gestoppt und als die Heckklappe geöffnet wird, liegt der Knochen direkt vor den Augen der Zöllner. Die Grenzbeamten sägen diesen auf und finden natürlich nichts. Cindy hingegen fand das Glück und in Bert den Mann ihres Lebens. Mit bürgerlichem Namen heißt sie Jutta Gusenburger und die Geschichte dieser Coverversion beantwortet sie fast lapidar: „Kommerziell haben wir uns dabei nicht viel gedacht oder ausgerechnet – der Titel wurde ja auch zuerst als B-Seite von ›Holly Holy‹ veröffentlicht.“ Diese Single-Auskopplung erschien außerdem in relativ kleiner Auflage. Der wesentliche Hauptunterschied zum doomigen Original sind die meisterhaft gespielten Orgelparts, die dem Song einen gewissen Jon-Lord-Touch geben. Diesen Part spielte der Studio-Organist Günther-Eric Thöner ein. Der Song wurde im Kölner Cornet-Studio aufgenommen – eine Adresse, wo unter anderem auch Caterina Valente, Chris Howland oder die Bläck Fööss oft zu Gast waren. Die Original-Single wird gegenwärtig für hohe dreistellige Summen auf eBay gehandelt.