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Blues-Boom: Ten Years After

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Blues-Boom: Ten Years After

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Als Teil der britischen Invasion der Hardrock-Bluesbands waren sie mit die Größten.

Als die britischen Bluesrocker Ten Years After am 16. August 1969 per Privathubschrauber beim Woodstock-Festival ankamen, waren sie nicht übermäßig beeindruckt von der halben Million Menschen, die da unter ihnen am Fuß der Catskill Mountains mariniert wurden. „Es war einfach ein weiterer Tag von vielen“, sagte der damalige Frontmann Alvin Lee 2012 in CLASSIC ROCK. „Wir hatten schon bei riesigen Festivals gespielt, und wenn die Menge eine gewisse Größe erreicht, macht es keinen Unterschied mehr – der Horizont streckt sich einfach weiter in die Ferne.“ Dennoch machte sich backstage Nervosität breit, als Lee und seinen Bandkollegen Leo Lyons, Ric Lee (nicht verwandt) und Chick Churchill klar wurde, dass sie während eines Sturms auf die Bühne gehen müssten. Andere Acts wie Janis Joplin, Joe Cocker und Country Joe McDonald spürten dieses Unbehagen und zogen sie damit auf. „Alle sagten: ‚Pech gehabt – sieht aus, als würdet ihr per Stromschlag draufgehen’“, erinnerte sich Lee.

Mit dem für Briten typischen makabren Humor schoss er zurück: „Yeah. Und stellt euch nur vor, wie viele Platten wir verkaufen werden, wenn wir sterben“. Als Teil der britischen Invasion von Hardrock-Bluesbands spielten Ten Years After in der Oberliga. Die Geschichte besagt zwar, dass sie nie so cool wie Cream, Jeff Beck Group oder Led Zeppelin waren, doch Alvins Spitznamen (Captain Speed Fingers, The Fastest Guitar In The West) belegen, dass er angesehen war.


Neben Joe Cockers besessener Darbietung von ›With A Little Help From My Friends‹ und Country Joe & The Fishs Anti-Kriegs-Mitsinghymne ›I-Feel-Like-I’m-Fixin’-To-Die Rag‹ war Ten Years Afters Vollgas Boogie ›I’m Goin’ Home‹ einer der legendärsten musikalischen Momente in Woodstock. Als ein Jahr später der Film über das Festival erschien, katapultierte diese furiose Performance die britische Bluesband in den USA umgehend in die Megastar-Liga, obwohl die Studiofassung ursprünglich gefloppt war, als sie aus dem hervorragenden Livealbum UNDEAD ausgekoppelt worden war. Ein Jahr zuvor hatten sie die Nummer noch in kleinen Clubs wie dem Klooks Kleek in West-London gespielt. Jetzt brachte Michael Wadleighs Film (geschnitten von Martin Scorsese) ihre Gesichter auf Kinoleinwände in aller Welt, wie sie einen flotten Blues spielen, der sämtliche Klischees aufzuwärmen schien. Es war eine tolle Zeit, um Brite in Amerika zu sein.

„Es herrschte ein Wettbewerb mit Jeff Beck und Jimmy Page, aber da war Platz für alle. Es fühlte sich an, als würden wir dort das Ruder übernehmen“, erinnerte sich Lee. Ten Years After waren die Vorhut der zweiten (härteren) Invasion der USA durch britische Bands gewesen, hatten unablässig dort gespielt und schnell Headliner-Status erreicht. „Wir hatten diesen Tick – rückblickend schäme ich mich etwas dafür –, dass wir jeder Band, die nach uns auf die Bühne ging, wehtun mussten. Wir setzten einfach alles daran, sie wegzublasen und schlecht aussehen zu lassen.“ Ihr Ruhm mag über die Jahre verblasst sein, doch Ten Years After haben sich ihren Platz unter den ganz Großen der britischen Blues-Explosion absolut verdient.


Killer-Track: ›I’m Goin’ Home‹

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2 Kommentare

  1. Ten Years After für meinen Musikgeschmack ein absolutes Highlight dass mir heute noch beim Anhören der Original-Lp,s mit der Original-Besetzung den ein oder anderen wohligen Schauer überkommen lässt.
    Die Jungs waren einfach geniale Musiker.
    Für meine Begriffe waren die Dekaden der 60 ziger bis Ende der 80 ziger Jahre des vergangen Jahrhunderts die kreativsten
    bezüglich der Blues-Rock-Musik.
    War eine tolle und aufregende Zeit-Epoche die ich mit vollen Zügen miterleben konnte………

    • …sehe ich auch drei Jahre später immer noch so :

      Die für meine Begrifflichkeit beste Zeit der Blues – Rock- Musik war
      die Zeit zwischen den 60ziger bis Ende der 80ziger Jahre des vergangen 19 Jahrhunderts !

      Alles was danach kam und kommt ist mehr oder weniger Aufregend, meiner Meinung nach deshalb, weil vieles nur Kopien ehemaliger Stile, Sounds aus jenen Zeit-Epochen ist.

      Auch die damaligen Musik-Schaffenden hatten ihre ,, Musik-Blau-Pausen ,, z.B. den Blues. den Jazz oder die sogenannte E-Musik.
      Was die damalige Liga der jungen Musiker zu den aktuellen unterscheidet, meiner Ansicht nach, ist die Kreativität
      die bei den heutigen jungen Musikern meiner Meinung nach zu kurz kommt.
      Man bedient sich lieber den Sound aus der damaligen Zeit zu mehr oder weniger gekonnt zu kopieren !

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